Körperarbeit

Körperarbeit hat in der Ausbildung zur Kunsttherapeut*in verschiedene Funktionen. Abgesehen davon, dass man sich einfach frischer, geerdeter und mehr bei sich fühlt, wenn man den Tag mit bewusst ausgeführten, körperlichen Übungen beginnt, werden klar definierte therapeutische Effekte beabsichtigt.

Zunächst einmal kann man Körperarbeit hier als Schulung der Resonanzfähigkeit verstehen. Wenn man die Person der Therapeut*in als Werkzeug selbst begreift, wird schnell klar, dass dieses Werkzeug gut gepflegt, eingestellt und gestimmt werden muss, um differenzierte Resonanzen aufnehmen zu können. Dafür braucht es den Mut, die Komfortzone "Geist“ zu verlassen und zu lernen, rasch und einfach "in den Körper zu kommen“.

Für die kunsttherapeutische Arbeit, in der ständig Über-Setzungsvorgänge stattfinden und immer wieder neue Sinnzusammenhänge spürbar werden, ist die Möglichkeit, immer wieder in den Körper zu horchen, eine feste Basis, ein archimedischer Punkt. Von der Sprache ins Bild, in den Körper zur Sprache, in den Text, in den Körper... zum "felt sense“ zum "gefühlten Sinn“.

Schauspieler*innen arbeiten naturgemäß sehr viel mit dem Körper. Auch Kunsttherapeut*innen tun dies, wenn sie Probleme inszenieren, innere Teile auf die kleine Bühne des Ateliers bringen und zu Rollenspielen auffordern. Und wenn sie immer wieder sowohl ihre Klienten als sich selber fragen, was eigentlich gerade los ist...